Liebe Leserin und lieber Leser! Die Reaktionen auf unseren Newsletter über „Feiern macht den Unterschied“ waren überwältigend. Es kamen bestürzende Erkenntnisse, dass die eigenen Erfolge nicht als solche gewürdigt, nicht einmal richtig wahrgenommen wurden:
• Stimmt, ich bin ja gerade zum Nordamerika–Vorstand berufen worden … und habe mich gleich wieder in die Arbeit gestürzt. • Stimmt, ich habe ja die Verantwortung für den Megadeal bekommen und dann nächtelang nicht geschlafen, sondern überlegt, wie ich das zusätzlich bewältigen könnte. • Stimmt, ich habe ja noch dieses Aufsichtsratsmandat angenommen, weil ich so sehr bekniet wurde, und nur gedacht, „da könnt Ihr aber froh sein, dass ich das mache“. • Stimmt, ich bin ja jetzt Vorstandsvorsitzende geworden, aber die Wohnungssuche, der Umzug, die Presse … alles ist erstmal belastend.
Mehrarbeit. Noch mehr Arbeit. Erfolg? Ja schon, aber keine Zeit zu feiern, weder mit dem eigenen Team, noch mit der Familie oder mit der Community. Es fehlt das Gefühl, sich neu in der Welt zu verorten: Wer bin ich jetzt? Zu welchen Menschen, zu welcher Community gehöre ich jetzt? Wie zeige ich das? Wer sieht mich? Welche Verbindungen sind mir wichtig? Wem verdanke ich etwas? Was sind meine Prioritäten? Das sind die Fragen, die sich mit Erfolgen neu stellen. Dazu braucht es Pausen. Die Pause zum Reflektieren und die Pause zum Feiern und Danken. Erfolg haben ist die Bestätigung für die intensive Arbeit des Teams, das Sie täglich unterstützt. Und für den eigenen Einfluss. Nur mit Feiern kann die Selbstwirksamkeitsüberzeugung wachsen, die auf der Erfahrung beruht, etwas bewirken zu können. Dafür ist es wichtig, den eigenen Einfluss zu spüren und nicht mit Arbeit zu überlagern.
Was im Topmanagement zuverlässig als Leistung gilt, ist nicht gemessen, sondern gut kommuniziert worden.
Reputation entsteht, wenn andere einflussreiche Menschen über Ihr Wirken und Ihre Erfolge sprechen. Deshalb müssen diese einflussreichen Menschen wissen, hier ist etwas Besonderes geschehen, eine Beförderung, eine neue große Verantwortung, ein gelungenes Projekt.
Und was ist „schuld“ an der altgewohnten, arbeitswütigen Dynamik? Der Dopamin-Loop. Arbeit fordert mehr Arbeit, Dopamin fordert mehr Dopamin. All diese vielen Impulse, jede Ansprache, jeder Klick, jedes Bild, jede banale Aktivität ist eine kleine Resonanz-Belohnung. Wie eine Sucht, die gerade intelligente und ambitionierte Menschen wie Sie dazu verleitet, mit Begeisterung an schwierige Probleme herangehen – um dann nach mehr und mehr zu verlangen. Dopamin wirkt wie Zucker. Kurzfristig ist das Vergnügen da. Deshalb diese arbeitsintensiven Abende, alles auf Dopamin. Dadurch wird das Belohnungszentrum stimuliert und verlangt nach mehr.
Serotonin stattdessen wirkt direkt in der Großhirnrinde und beflügelt Ihr nachhaltiges Glück, und zwar durch die Verbundenheit mit anderen Menschen. Genau dort entsteht ihr Erfolgsgefühl, die Gelassenheit, die innere Ruhe.
Sie sind erfolgreich, Sie teilen diesen Erfolg mit anderen Menschen, Sie feiern andere, Sie werden gefeiert. Sie teilen die Freude. Voila: So sieht das Glück erfüllter Arbeit aus.
Wir sind an Ihrer Seite.
Ihre Dorothea Assig + Dorothee Echter
Für Sie täglich starke Impulse auf unserem Assig+Echter Top Management Blog
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