Liebe Leserin und lieber Leser! Sie sind erfolgreich, wissen viel, machen die interessantesten Erfahrungen und möchten sich dazu anderen Menschen mitteilen. Gesehen werden, sich zugehörig fühlen, das brauchen Sie, um in der Top Liga erfolgreich zu sein. Lange Zeit führt ein Karriereweg über das fachliche Besser-Sein, das Rechthaben, das Sich-Beweisen. Menschen kommen damit sehr weit – nur nicht überall hin. Nicht ins Top Management, nicht in relevante Führungspositionen und auch nicht zu diesen sagenhaften Gesprächen, in denen die Beteiligten sich in ihrer Größe sehen, gegenseitig spiegeln und unterstützen.

Je einflussreicher und hochkarätiger die Menschen, desto mehr ordnen sich Gesprächsinhalte dem emotionalen Prozess der Zugehörigkeit unter.

Menschen werfen ständig »biochemische Fangarme« nach einander aus – dabei geht es nicht um besseres Wissen und Können, sondern um den Prozess, wie persönliche Nähe wächst. Deshalb eignen sich Themen wie die beste Kakaobohne, das Bade-Erlebnis im Gebirgssee, oder der wirklich herausfordernde 11. Geburtstag eines aufsässigen Jungen genauso gut wie die Geschäftszahlen der Konkurrenz oder der Vorschlag des Minderheiten-Aktionärs.

Auf dem Weg zu Nähe und Vertrauen geht es darum, Gemeinsamkeiten zu entdecken, zu bestätigen, zu lachen …

Sind Menschen sich sympathisch, so werden Bindungs- und Belohnungshormone ausgeschüttet und das synergetische Spiel geht weiter. Sie inspirieren sich und verbringen gemeinsam eine gute Zeit. (Eine gemeinsame Lösung – so denn eine gebraucht wird – ist dann später leicht gefunden.) So entsteht Zugehörigkeit zur Top-Liga. Dieses Einschwingen und Mitschwingen sollte einfach sein – ist es für manche nicht. Es sind soziale Ängste, die Menschen davon abhalten, sich in diese informelle Nähe hineinzuwagen – selbst dann, wenn sie karrieremäßig bereits angekommen sind. Sie äußern sich in abgrenzendem Verhalten:

  • schweigen
  • immer wieder das Gespräch auf berufliche Probleme lenken
  • bei Einladungen sich negativ zum Essen äußern oder von anderen weit besseren Locations/Weinen/Brotsorten schwärmen
  • plötzlich ohne Grund negative Beispiele zu einem Thema heraufbeschwören
  • nie mitlachen, nie zustimmen, nie danken, nie staunen und bewundern
  • analysieren statt launig assoziieren
  • dauerreden statt fragen
  • immer etwas besser wissen, auch bei den harmlosesten Inhalten.

Die soziale Unbeholfenheit wirkt trennend, ausgrenzend, anstrengend, das Gespräch kann nicht entspannt weitergehen, sondern immer wieder muss ein neuer Anlauf gemacht werden. Bis irgendwann auch die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner angespannter werden, auf der Hut sind, nichts falsch machen wollen, um nicht die andere Person zu verletzen.

So kann der Wunsch nach Zugehörigkeit da sein, und gleichzeitig pausenlos durch winzigste Abgrenzungsresonanzen sabotiert werden: Wenn die Abgrenzung zur Gewohnheit wird. Das Ego interpretiert dann gern: „So bin ich eben.“ Diese auftrumpfende So-bin-ich-eben-Attitüde hält Menschen davon ab, sich zugehörig zu fühlen, auch wenn ihnen in diesem Moment alle Türen weit offen stehen.

Die Sehnsucht nach Zugehörigkeit muss mit dem entsprechenden Verhalten korrespondieren, sonst wird es für alle mühsam.

Diese Erkenntnis bringt Sie jetzt weiter: Höchstens 10 % der sprachlichen Kommunikation in der Topmanagement Liga sind inhaltlich von Bedeutung. 90 % sind Zugehörigkeitssignale, auch dann, wenn fachliche Inhalte zur Sprache kommen. Versuche zu klären, zu bewerten, zu analysieren oder zu optimieren – keine gute Idee. Es geht um das Sich-einschwingen, sich der Ähnlichkeit zu versichern, Zugehörigkeitssignale zu bieten. „Wir sehen das genauso, weil wir zusammengehören.“ Sich der Wertschätzung zu versichern, dadurch, dass anderen Wertschätzung geboten wird. In dieser Phase menschlicher Kommunikation werden Geschichten nicht kritisch hinterfragt, sondern Geschichten erzählt, die in die gleiche Richtung weisen. Wird bewundert, gestaunt, öffnen sich Menschen. Wenn das nicht passiert, wird das Zugehörigkeitsritual nicht beachtet und damit gesagt: „Ich habe das Ritual nicht verstanden“ oder „ich beachte das Ritual nicht“. So grenzen sich Menschen selbst aus. Weil der Subtext lautet: „Ich gehöre nicht zu euch.“

Wir schreiben diesen Newsletter, weil wir erleben, dass erst dann, wenn Menschen schon fast oben angekommen sind, ihre sozialen Ängste hervortreten. Erst wenn es zum Jobverständnis gehört, unkompliziert mit allen Menschen umzugehen, tritt die Angst zutage, ungezwungen auch privat mit erfolgreicheren Menschen umzugehen. Die Leistung war der Schutz vor sozialer Ausgrenzung.

Sie brauchen diese Zugehörigkeit, weil die Aufträge ausbleiben, weil die Karriere ins Stocken gerät oder weil die Top Position nicht erhalten werden kann.

Sie wollen die Zugehörigkeit, weil sie wissen, dies ist jetzt meine Liga.

Wir sind an Ihrer Seite.

Ihre Dorothea Assig + Dorothee Echter


Für Sie täglich starke Impulse auf unserem Assig+Echter Top Management Blog

Assig + Echter

Assig und Echter sind die Beraterinnen für das internationale Topmanagement, für herausragende Persönlichkeiten und ambitionierte Organisationen. Sie geben die entscheidenden Impulse für mehr Wirkungsmacht, Reputation und Einfluss. Mit ihrem Ambition Management, einem radikal neuen Ansatz, der den intrinsischen Antrieb und die Größe der einzelnen Persönlichkeiten in den Mittelpunkt stellt, erreichen Unternehmen Innovationskraft, Agilität und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.
Die Beraterinnen sind gefragte Konferenzrednerinnen und Verfasserinnen mehrerer Fachbücher. Dazu zählen "Freiheit für Manager" und "Ambition. Wie große Karrieren gelingen", die beide im Campus Verlag erschienen sind.


Urheberrechte: Dorothea Assig und Dorothee Echter


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Dorothea Assig, Herausragende Karrieren
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Dorothee Echter, Topmanagement.Wissen.Weltweit
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