Liebe Leserin, lieber Leser!
„Im Topmanagement gibt es keine Gewissheiten. Auch dann nicht, wenn mit größter Anstrengung versucht wird, diese herzustellen – zum Beispiel durch mehr Planung, mehr Berater oder höhere Ausgaben. Dadurch steigen allenfalls Komplexität und Unsicherheit, Stillstand droht. Mehr Kontrolle ist wahrlich kein kluger Umgang mit Ungewissheit. Doch was hilft dann? Die Bereitschaft, sich dem Risiko zu stellen.“
So beginnt unsere Rezension des großartigen Buches „Lob des Risikos“ von Anne Dufourmantelle. Wir stellten 2019 im Harvard Business Manager MUT Special1 dieses Buch vor, weil uns jedes Wort überzeugt. Die französische Psychoanalytikerin und Philosophin ruft uns zu einer geistigen Haltung auf, Wagnisse einzugehen. Sie wusste um die Fragilität unserer Gewissheiten. Üben Sie sich darin, Risiken einzugehen. Immer wieder. Immer mehr. Starten Sie mit diesen leichten Risikoübungen, die wir für Sie als unsere Newsletter-LeserInnen erkundet haben: Das Risiko, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu beurteilen, sondern ihre Talente einfach nur großartig zu finden.
Das Risiko, Zweifel zuzulassen und in die Runde zu sagen: „Kann es sein, dass ich mich hier geirrt habe?“
Das Risiko, Kritik bis zum Ende anzuhören und sich dann zu bedanken für den wertvollen Hinweis.
Das Risiko, Langeweile aufkommen zu lassen.
Das Risiko, zehn Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner nach Hause einzuladen.
Das Risiko, positive Gefühle zu Chefinnen und Chefs zu pflegen.
Das Risiko, das Können eines Kollegen vorbehaltlos zu bewundern und dies lauthals zu verkünden.
Das Risiko, die eigene Ambition in eine konsistente Unternehmensstrategie zu übersetzen.
Das Risiko, ein Meeting zu canceln und spazieren zu gehen.
Das Risiko, gefühlvolle Weihnachtskarten zu schreiben.
Das Risiko, die wichtigste Aufgabe einer begabten, ambitionierten Mitarbeiterin zu übergeben.
Das Risiko, die Chefin zu loben.
Das Risiko, CIO und Mutter von 3 Kindern zu sein.
Das Risiko, CIO und Vater von 3 Kindern zu sein.
Das Risiko, Erfolge zu feiern, die eigenen und die von anderen auch.
Das Risiko, sich an die Personen zu erinnern, die Sie am Anfang Ihrer Karriere gefördert und ermutigt haben, sie aufzuspüren und ihnen mit großen Worten zu danken, möglichst auch öffentlich, in einer Buchveröffentlichung, einem Vortrag, auf Linkedin.
Das Risiko, sich eine Krise einzugestehen: „Das ist auch schwer, was ich gerade bewältigen muss.“
Das Risiko, zu wissen: „Ich habe in der Welt Großes zu erledigen.“ Wir sind an Ihrer Seite. Herzlichst, Ihre Dorothea Assig und Dorothee Echter
1 Assig, Dorothea und Echter, Dorothee: Direkt ins Ungewisse, in Harvard Business Manager, MUT Spezial, 2020, S. 102 - 103
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