Liebe Leserin und lieber Leser, sich kongruent fühlen mit den eigenen Erfolgen, den Zweifeln, den Privilegien, dem Scheitern, sich in Übereinstimmung fühlen, stimmig mit der eigenen Ambition, das hat eine so große Bedeutung im Topmanagement. Das ist Erfolgsgefühl, das ist Erfolgsgewissheit. Jeder psychisch stabile Mensch hat Zweifel, hat manchmal Sorgen, kennt Ängste, muss darum wissen, und mit sehr vertrauten Menschen darüber sprechen können.

Orientierung wird aus dem Erfolgsgefühl heraus geboten, deshalb ist es so entscheidend, sich nicht mit den eigenen Unsicherheiten zu identifizieren, sondern mit der eigenen Ambition. Sie ist Ihre Wegweiserin, und oft auch der Anker für andere Menschen.

Kann es sein, dass Sie Ihre Ambition mit dem herausragenden Können, mit den Erfolgen allzu selbstverständlich nehmen? Dass Sie es selbst manchmal nicht sehen, nicht glauben können? Dass Sie unter Ihrem eigenen Radar agieren und gar nicht merken, was Sie Großes bewirken, wie viel Sie bewegen? Dass Sie keine Sprache dafür haben, wie Sie Ihren Erfolg nach innen und nach außen kommunizieren können, ohne arrogant, ohne besserwisserisch zu wirken?

Wenn Sie erfolgreich und einflussreich sind, Sie selbst aber eher mit Ihren Zweifeln beschäftigt sind, dann wissen andere Menschen nicht, woran sie bei Ihnen sind. Diese kognitive Dissonanz führt zu einer unmerklichen Abwendung. Dann kommt es zu diesen merkwürdigen Reaktionen, dass Menschen in Bewerbungs- oder Verhandlungssituationen plötzlich unzusammenhängend, aggressiv, besserwisserisch reagieren, oder attraktive Angebote weder annehmen noch ablehnen – was natürlich eine Ablehnung ist. Sie sind mit bangen Fragen in Ihrem Innern beschäftigt und haben kurzzeitig Ihre Ambition vergessen, Sie sind und wirken dann nicht mehr kongruent mit den eigenen Erfolgen und der eigenen Bedeutung. Und das spüren andere – und dieses Gefühl ist nur schwer korrigierbar.